Bibelkauf
Bibelkauf
Berenberg-Bibeln aus Lauenburg: Kirchenkreis möchte historische Schriften kaufen
Lübeck/Lauenburg. Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg hat die Möglichkeit, zwei außergewöhnliche historische Bibeln zu erwerben, die im 18. Jahrhundert in Lauenburg/Elbe gedruckt wurden. Die Ausgaben von 1748 (2. Auflage) und 1760 (5. Auflage) stammen aus der traditionsreichen Berenberg-Druckerei. Diese besondere Offerte stammt von einem privaten Sammler, der seine Bibliothek aus Altersgründen auflösen möchte.
Volksbibeln aus dem 18. Jahrhundert
Dr. Claudia Tanck, die seit fast 20 Jahren als Archivarin für den Kirchenkreis tätig ist, ist begeistert: „Als Historikerin mit Leib und Seele freue ich mich natürlich sehr über dieses Angebot. Der Ankauf wäre ein großer kultureller Gewinn für die Region.“
Der Anbieter, ein passionierter Sammler historischer religiöser Schriftstücke und Bücher, erklärt in einem Schreiben: „Da ich mich inzwischen altersbedingt mit der Auflösung meiner Büchersammlung befassen muss – meine Kinder haben leider keinerlei Interesse daran – möchte ich sicherstellen, dass möglichst viele Exemplare meiner alten Bücher eine sichere Zukunft haben und vielleicht sogar in ihre ursprüngliche Heimat zurückkehren können.“
Ein Stück Regionalgeschichte
Die beiden Berenberg-Bibeln gehören zu den ersten sogenannten Volksbibeln, die im deutschsprachigen Raum gedruckt wurden. Christian Albrecht Pfeifer, der die Druckerei 1703 in Lauenburg gründete, verfolgte das Ziel, Bibeln nicht nur für Gelehrte und Bildungsbürger zugänglich zu machen, sondern auch für breitere Bevölkerungsschichten. Überdies waren die Ausgaben erschwinglich, um möglichst vielen Menschen den Zugang zum Heiligen Wort zu ermöglichen.
Der Name Berenberg-Bibel leitet sich aus dem Geburtsnamen von Pfeifers Ehefrau Maria Berenberg ab. Nach der kinderlosen Ehe übertrug Pfeifer die Druckerei 1733 an seinen Neffen Johann Christoph Berenberg, der das Werk weiterführte. Die erste Auflage erschien 1743.
Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg besitzt bereits ein Exemplar der achten und letzten Auflage von 1774, die zugleich die älteste der insgesamt 30 historischen Bibeln im Archiv ist. „Wie viele Exemplare damals insgesamt gedruckt wurden, wissen wir nicht. Tatsächlich sind heute nur noch wenige erhalten geblieben. Daher ist der Ankauf dieser beiden raren Bibeln für uns von großer Bedeutung“, betont Claudia Tanck.
Kulturdenkmäler auf Papier
Dr. Tanck spricht von „auf Papier gedruckten Kulturdenkmälern“, die restauriert und für künftige Generationen erhalten werden müssen: „Die in Lauenburg gesetzten und vervielfältigten Schriften gehören zu den ersten Volksbibeln, die damals produziert wurden. Die Lektüre ist hochinteressant, da nicht zuletzt der barocke Sprachgebrauch ein faszinierendes Zeitzeugnis ist.“
Der Sammler bietet die beiden vollständigen Bibeln mit jeweils mehr als 1000 Seiten für 850 Euro an. Neben dem Ankauf fallen jedoch weitere Kosten für die notwendige Restaurierung der empfindlichen Bücher an. Ziel ist es, diese seltenen Schriften in gutem Zustand zu bewahren und der Öffentlichkeit langfristig zugänglich zu machen.
Aktion zur Finanzierung der Bibeln
Das Fundraising-Team des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg hat nun eine Aktion gestartet, um den Ankauf der beiden historischen Bibeln zu ermöglichen – ein Anliegen, das auch Propst Philipp Graffam wichtig ist. „Der Erhalt dieser seltenen Ausgaben ist mir eine Herzensangelegenheit. Ich war viele Jahre Pastor in Lauenburg und durfte vor Ort in der Maria-Magdalenen-Kirche eine beeindruckende Ausstellung von Familienbibeln miterleben. Diese wertvollen Kulturgüter sind ein wichtiger Teil unserer regionalen Geschichte, und wir hoffen auf große Unterstützung aus der Region, um sie zu sichern“, sagt Propst Graffam.
Wer daran mitwirken möchte, kann dies mit einer Spende zugunsten des Ankaufs und der Restaurierung der beiden seltenen Bücher tun. Die Kontoverbindung finden Sie unter folgendem Link:
Foto oben: Dr. Claudia Tanck hält alte Bibel in ihren Händen.
Links: Der Blick in die Berenberg-Bibel des Kirchenkreises, erschienen im Jahr 1774 in Lauenburg (Fotos: Bastian Modrow).
Ein erster exklusiver Blick in die Berenberg-Bibeln
Lübeck/Lauenburg. Ein privater Sammler hat dem Kirchenkreis vor Weihnachten 2024 zwei historische Bibeln zum Kauf angeboten. Die sogenannten Berenberg-Bibeln sind im frühen 18. Jahrhundert in Lauenburg/Elbe gedruckt worden. Jetzt konnte Archivarin Dr. Claudia Tanck die wertvollen Bücher persönlich in Augenschein nehmen.
Ein Stück gedruckte Geschichte
„Ein besonderer Moment”, beschreibt Dr. Tanck das Gefühl, „wenn man ein Stück gedruckte Geschichte” in den Händen hält. Der Besitzer historischer Bibeln hat der Kirchenkreis-Expertin die beiden raren Exemplare zur persönlichen Begutachtung zugesendet. Die Ausgaben von 1748 (2. Auflage) und 1760 (5. Auflage) stammen aus der traditionsreichen Berenberg-Druckerei.
Dr. Claudia Tanck ist begeistert von der Offerte des Besitzers, der aus Altersgründen seine Sammlung historischer Heiliger Schriften auflösen möchte. „Der Ankauf wäre ein großer kultureller Gewinn für die Region“, ist sie überzeugt. Beide Bücher seien in einem - gemessen am Alter - guten Zustand. Die Einbände sind teils aufwändig gestaltet, persönliche Widmungen, mutmaßlich Jahrhunderte alt, füllen die ersten Seiten einer Schrift. Kunstvoll sind einige Passagen mit Bildern bedruckt.
Das öffentliche Interesse an den Berenberg-Bibeln ist groß: Medien haben über die Offerte berichtet, auch persönlich werde die Archivarin auf die Bücher angesprochen. Erste Spenden sind bereits eingegangen, „tatsächlich benötigen wir aber weitere Unterstützung - nicht nur für den Ankauf, sondern auch für die Restaurierung der historischen Bücher”, erläutert Dr. Tanck. Der Sammler bietet die beiden vollständigen Bibeln mit jeweils mehr als 1000 Seiten für 850 Euro an.
Die beiden Berenberg-Bibeln gehören zu den ersten sogenannten Volksbibeln, die im deutschsprachigen Raum gedruckt wurden. Christian Albrecht Pfeifer, der die Druckerei 1703 in Lauenburg gründete, verfolgte das Ziel, Bibeln nicht nur für Gelehrte und Bildungsbürger zugänglich zu machen, sondern auch für breitere Bevölkerungsschichten. Der Name Berenberg-Bibel leitet sich aus dem Geburtsnamen von Pfeifers Ehefrau Maria Berenberg ab.
Das Fundraising-Team des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg hat Ende 2024 eine Aktion gestartet, um den Ankauf der beiden historischen Bibeln zu ermöglichen – ein Anliegen, das auch Propst Philipp Graffam wichtig ist. „Der Erhalt dieser seltenen Ausgaben ist mir eine Herzensangelegenheit. Ich war viele Jahre Pastor in Lauenburg und durfte vor Ort in der Maria-Magdalenen-Kirche eine beeindruckende Ausstellung von Familienbibeln miterleben. Diese wertvollen Kulturgüter sind ein wichtiger Teil unserer regionalen Geschichte, und wir hoffen auf große Unterstützung aus der Region, um sie zu sichern“, sagt Propst Graffam.
Wer daran mitwirken möchte, kann dies mit einer Spende zugunsten des Ankaufs und der Restaurierung der beiden seltenen Bücher tun. Die Kontoverbindung finden Sie unter folgendem Link:
Foto oben: Dr. Claudia Tanck hat jetzt die beiden historischen Bibeln zur Ansicht erhalten.
Ganz links: So kunstvoll ist der Einband der Bibel von 1760 gestaltet worden.
Links: Ein exklusiver Blick in die Berenberg-Bibel aus dem Jahr 1748.
(Fotos: Bastian Modrow).
An der Beschaffung der Geldmittel hat sich auch die Bezirksgruppe Lauenburg des Heimatbundes und Geschichtsvereins beteiligt, deren 2. Vorsitzende ich bin. Auf der Jahreshauptversammlung am 28. Januar 2025 wurde über die Spende an den Kirchenkreis beraten. Der Vorstand hat danach einstimmig einen Geldbetrag von 600 Euro beschlossen, der bereits überwiesen wurde.
Mehr auf der Website des Vereins: www.heimatbund-lauenburg.de/bibelkauf.html.
Foto unten: Dr. Claudia Tanck freut sich über den Erwerb der Berenberg-Bibeln für das Archiv des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.
Ganz links: Die Roststellen und die Schließe in der Berenberg-Bibel (2. Auflage, 1748) benötigen ebenso Ausbesserung.
Links: Der Einband der Berenberg-Bibel muss restauriert werden, bevor die Bibel der Öffentlichkeit gezeigt werden kann.
(Fotos: Katharina Micheel).
Drei Berenberg-Bibeln für das Kirchenkreis-Archiv: Nächster Schritt ist die Restaurierung
Lübeck/Lauenburg. Der Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg bekommt bedeutenden Zuwachs für sein Archiv: Zwei historische Bibeln aus der Lauenburger Berenberg-Druckerei aus dem 18. Jahrhundert wurden gekauft – ein Exemplar aus der zweiten Auflage von 1748 und eines aus der fünfte Auflage aus dem Jahr 1760. Möglich wurde dies durch erfolgreiches Fundraising des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg und durch Spenden.
Darüber hinaus wurde dem Kirchenkreis eine dritte Berenberg-Bibel von einer Privatperson aus dessen Familienbesitz überlassen. Der Herr aus der Lutherstadt Wittenberg ist durch die Berichterstattung über die Berenberg-Bibeln auf den Kirchenkreis aufmerksam geworden und sah darin eine Chance, seine Bibel in gute Hände zu geben. Das Exemplar aus der siebten Auflage von 1770 ist in einem gepflegten Zustand und bedarf nur geringfügiger Restaurierung.
Bedeutung für die Regional- und Buchdruckgeschichte
Die Berenberg-Bibeln gelten als frühe Volksbibeln, die nicht nur für Gelehrte, sondern auch für breite Bevölkerungsschichten, wie beispielsweise Handwerksmeister und kleinere Kaufleute, erschwinglich und zugänglich waren. Die Archivarin des Kirchenkreises, Dr. Claudia Tanck, sagt über die Bedeutung der für 850 Euro neu erworbenen Berenberg-Bibeln: „Die Bibel ist Gottes Wort. Das lohnt sich immer aufzuheben. Auch haben die Bibeln eine historische Bedeutung: Sie sind ein Zeugnis der Frömmigkeit vergangener Jahrhunderte und sind von starkem regionalhistorischem Interesse.“
Dr. Tanck hat auch eine ganz persönliche Bindung zu den historischen Bibeln: „Ich wohne in Lauenburg und habe mein Leben dort verbracht. Ich bin natürlich stolz, dass in meiner Heimatstadt auch mal eine so bedeutende Druckerei war. Als Historikerin und Tochter eines Buchdruckers ist das für mich etwas ganz Besonderes.“
Mit den beiden Neuerwerbungen und der zusätzlichen Schenkung verfügt das Archiv nun über insgesamt vier Berenberg-Bibeln.
Restaurierung steht noch aus – Spenden weiterhin erbeten
Bevor die Bibeln der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können, fehlt noch ein entscheidender Schritt: Die älteste der drei neu hinzugekommenen Ausgaben, die zweite Auflage aus dem Jahr 1748, benötigt dringend eine fachgerechte Restaurierung.
Die Kosten für eine Mindestrestaurierung belaufen sich auf rund 400 Euro: „Vor allem der beschädigte Einband muss erneuert werden“, erklärt Dr. Tanck. „Eine erfahrene Buchbinderin muss das Werk neu binden, fehlende Stellen mit Leder ergänzen und auch eine neue Schließe anbringen. Zusätzlich müssen das Papier geglättet und Roststellen ausgebessert werden.“ Die Restaurierung soll zeitnah erfolgen, sobald die nötigen Mittel eingegangen sind.
Perspektiven für die öffentliche Präsentation
Noch ist unklar, wo die restaurierten Bibeln künftig ausgestellt werden. Zwar wäre eine Präsentation in der Lauenburger Maria-Magdalenen-Kirche naheliegend, doch stellen sich hier haftungsrechtliche Fragen. Eine mögliche Alternative ist eine Kooperation mit dem Elbschifffahrtsmuseum in Lauenburg. Dort könnte eine passende Vitrine eingerichtet werden und die Bibeln wären gut gesichert und professionell betreut. „Das wäre meine Wunschlösung“, sagt die Archivarin.